Trittsiegel und Fährte
Der Braunbär ist ein Sohlengänger, der mit dem ganzen Fuß von der Ferse bis zu den Zehen auftritt. Die fünf Zehen haben sowohl an den Vorder- als auch an den Hinterbeinen lange, kräftige Krallen, welche ebenfalls gut sichtbare Spuren hinterlassen.
Das Trittsiegel eines Bären ist in den meisten Fällen eindeutig als solches zu erkennen und kann höchstens mit einem ausgeschmolzenen Barfuß-Abdruck eines Menschen verwechselt werden. Die Spur eines Jungbären ist bereits im Mai, wenn er die Höhle zum ersten Mal verlässt, bereits etwas größer als die eines Dachses. In der Nähe einer möglichen Spur eines Jungbären sollte auch die Spur der Mutter zu finden sein. Die Hinterfußspur eines erwachsenen Braunbären ist etwa 30 cm lang und 17 cm breit.
Meist bewegt sich der Bär im Gang und setzt den Hinterfuß ein gutes Stück vor die Spur des Vorderfußes. Die Schrittlänge variiert stark und beträgt beim ausgewachsenen Bären etwa 150 cm.

Losung
Die Losung des Braunbären ist im Sommer zylinderförmig und kann eine Dicke wie ein Handgelenk erreichen. Der Bär setzt sie in großen Haufen ab und man kann gut seinen Speißeplan erkennen: Pflanzenteile, Reste verschiedener Insekten, Knochenstücke, Haare...
Später im Jahr, wenn seine Kost vor allem aus verschiedenen Beeren besteht, wird die Losung flüssiger und fladenförmig.
Der Geruch ist im Frühling raubtierscharf (Fallwild) und im Sommer stechend süßlich (pflanzliche Nahrung).

Rissbild
Bären sind als Jäger nicht sehr geschickt und setzen zum Erlegen der Beute vor allem ihre großen Körperkräfte ein. Bei dem etwas ungezielten Vorgehen entstehen durch Prankenhiebe meist schwere Verletzungen. Manchmal ist der Schädel oder das Rückgrat des Beutetiers gebrochen und der Kopf erscheint überstreckt oder seltsam abgewinkelt. Bisse finden sich vermehrt in der Hals- und Schultergegend.
Bären fressen mit Vorliebe die Innereien und öffnen daher gerne zuerst Brustkorb und Bauch. Das Beutetier wird oft völlig in Einzelteile zerlegt und über eine große Fläche verteilt.